Die Strasse Der Zeit

Lacrimosa

Und was ich sah war Menschlichkeit... Und was ich sah war Dummheit

Menschlicher Neigung entsprechend

Tierisches Verhalten



Den ganzen Tag habe ich gewartet

Und sah die Menschen nur an mir vorüber ziehen

Nun ist es Abend und die Strasse leer

Ich bin müde - Wohin soll ich noch gehen?



Auf der Strasse der Zeit...

Alleine schon seit Stunden

Bin ich nun schon unterwegs

Mein Weg führt mich nach gestern

Auf der Strasse der Zeit



Hier und da sah ich die Menschen

Flach danieder - stumm vor Angst

Von ihren Brüdern überrannt

Und rücksichtslos zertreten

Ich sah die Menschen

Tief beschämt

Verraten und enttäuscht

Und schon früh in ihrem Leben

Im Todeskampf sich wiegend

Besiegt oder als Sieger

Gestärkt oder zerstört

Am Ende bleibt nur Hass

Und so gehen sie zu Boden



Ich sah die Ruhmessäulen grosser Menschen

Ich hörte selbst noch ihre Worte

Und war gerührt und tief bewegt

Doch zuvor sah ich ihr Ende

Und auch das ihrer Visionen

Ich durchwanderte die Kriege

Sah die Angst und das Verderben

Und ganz gleich ob Krieg - ob Frieden

Egoismus - blinder Hass

War doch immer hier zu gegen

Und ich lief weiter durch die Nacht

Und sah nur mehr noch mehr Tränen

Und noch weiter lief ich fort



Und was ich sah war Dummheit

Menschlicher Neigung entsprechend

Tierisches Verhalten



Und als der Morgen sich erhob

Und die Nacht der Sonne wich

Zeigte sich mir jung und wild

Die grosse Zeit der Griechen

Und die Hoffnung dieser Menschen

Ihr Mut und ihre Kraft

Erfüllten mich auf meinem Weg

Zum ersten mal mit Freude

Und erschöpft von allen Zeiten

Legte ich mich nieder

Vor den Mauern von Athen



Und während ich die Augen schliesse

Sehe ich das junge Volk

Sich voller Hoffnung und voll Stolz

Im Angesicht der Sonne mehren