Aller Herren Länder

Heinz Rudolf Kunze

Winde werden rauher

Wellen schäumen Wut

nur ums nackte Leben

nicht um Hab und Gut

bleiche Ausgesetzte

klammern sich ans Boot

draußen treiben Hände

ab in höchster Not



Bringen wir das fertig

ist die Arche voll

weiß hier keiner was man

tun und lassen soll



Du wirst nie zuhause sein

wenn du keinen Gast

keine Freunde hast

dir fällt nie der Zauber ein

wenn du nicht verstehst

daß du untergehst wie allen Menschenschänder

aller Herren Länder



Draußen vor der Festung

bis zum Horizont

lagern sie und warten

näher rückt die Front

grollende Kanonen

Angst in ihrem Blick

Hunger reckt die Arme

nirgends gehts zurück



Aufmerksam die Wachen

kalt und konsequent

selbst schuld wer den Schädel

gegen Mauern rennt



Du wirst nie zuhause sein

wenn du keinen Gast

keine Freunde hast

dir fällt nie der Zauber ein

wenn du dich verschließt

nur dich selber siehst

Du wirst nie zuhause sein

wenn du keinen Gast

keine Freunde hast



Wir sind nichts Besondres

hatten nur viel Glück

Auserwählte kriegen halt das

größte Kuchenstück

überall auf Erden

sind auch wir geborn

können wir gewinnen

haben wir verlorn



Keine Zeit für Grenzen

für Unterschied kein Raum

klein wird der Planet nur

ohne blauen Traum



Du wirst nie zuhause sein

wenn du keinen Gast

keine Freunde hast

dir fällt nie der Zauber ein

wenn du dich verschließt

nur dich selber siehst



Du wirst nie zuhause sein

wenn du keinen Gast

keine Freunde hast

dir fällt nie der Zauber ein

wenn du nicht verstehst

daß du untergehst wie alle Menschenschänder

aller Herren Länder



aller Herren Länder

aller Herren Länder



Während der Rückenwind-Tour 2003 wurden die letzten zwei Strophen den aktuellen, politischen Ereignissen angepaßt:



Du wirst nie zuhause sein

wo du als ungebetener Gast

nichts zu su